Können die Trikotfarben der Lieblings - Fußballmannschaft auch Trost geben?
Für viele Jugendlichen der Ganztagsförderschule in Herbstein wohl ja. Diese zogen sich wie ein roter Faden durch die Tagesthemen des Projektes Hospiz macht Schule. Aber erst auf Anfang….
Der Ambulanter Hospizdienst des Oberhessischen Diakoniezentrums in Laubach startete erstmalig Ende Mai mit dem Bundesweitem Projekt „Hospiz macht Schule“ in der Ganztagsförderschule für geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder und Jugendlichen in Herbstein.
Fünf, speziell geschulte Ehrenamtlichen und eine hauptamtliche Koordinatorin des Dienstes nahmen sich eine Woche Zeit um mit den Schülern und Schülerinnen im Alter von 9 bis 19 Jahren, auf eine verständnisvolle und einfühlsame Art und Weise über die Themen rund um Krankheit, Sterben, Tod und Trauer zu sprechen. Mitgebracht wurden fünf bunte Kisten, für jeden Tag und jedes Thema, eine andere, jeweils mit anderen Materialien gefüllt. Daraus entstanden sind bunte Blumentöpfe, bepflanzt mit einer Bohne als Sinnbild für ein neues Leben, eine Bohnenranke auf deren Blättern die Schüler schrieben wie sie getröstet werden wollen. Außerdem fertigten die Kids viele Plakate zu verschiedenen Themen, weiße und dunkle Wolken für positive und nicht so gute Lebenserfahrungen sowie viele Malarbeiten zum ausdrücken von Trauergefühlen und der Vorstellung, was kommt nach dem Tod. Hier kamen immer wieder die Trikotfarben der Lieblingsmanschaft ins Spiel was zeigte, dass die Kinder wohl genau wussten, wie sie ihre Resilienzkräfte in Krisensituationen mobilisieren können.
Bereits nach dem ersten Tag, waren die Kinder voll dabei und machten alles mit. Gemeinsam sprachen sie über Krankheiten und stellten diese pantomimisch dar. Zudem erhielten sie in der „Arztsprechstunde “die Gelegenheit, alle Fragen an die Kinderärztin zu stellen. Auf eine kindgerechte Weise sprach das Projektteam mit der Klasse über Zairas Himmelsreise und über die Entstehung des Schmetterlings. Die Kinder betrachteten ihre eigenen Bilder als sie klein waren und wie sie heute sind und erzählten von ihren Verlusterfahrungen.
Am letzten Projekttag nahmen sich zahlreiche Eltern und Geschwisterkinder Zeit, um ein gemeinsames Abschlussfest zu feiern. Nachdem die Kinder vorher noch ihre Trostbriefe geschrieben und ihre Last bei einem Lastentanz abgelegt haben, stellten sie ihren Familien vor, was sie so alles in der Woche gemacht haben. Insgesamt erlebte das Projektteam aus Laubach eine spannende, kreative, intensive und trotz der Ernsthaftigkeit des Themas freudvolle Woche mit zahlreichen besonderen und wunderbaren Momenten, die unvergessen bleiben.